22.02.2001

Taxigewerbe in den Schlagzeilen

Seit der sogenannten Razzia in OsnabrĂŒck im Mai letzten Jahres, bei der der Taxiverkehr in der Stadt lahmgelegt, FirmenrĂ€ume, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerwohnungen durchsucht und sehr viel belastendes Material sichergestellt wurde, kommt das Gewerbe aus den negativen Schlagzeilen nicht mehr heraus. VorlĂ€ufiger Höhepunkt: Heute titelte die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG: “Schwarzarbeit nimmt dramatisch zu“. Zu Wort meldete sich die SPD-FinanzstaatssekretĂ€rin Barbara Hendricks. Sie sprach von einem “dramatischen Anstieg“ der Schattenwirtschaft besonders im Bau- und Taxigewerbe. Diese Praktiken seinen nicht mehr weit vom organisierten Drogen- und Waffenhandel entfernt; sie hĂ€tten “mafiöse Strukturen“.

Rumms! Das saß! Ähnlich Ă€ußerte sich auch die NWZ im Wirtschaftsteil: Doppelte Lohnbuchhaltung und falsche Stundenaufzeichnungen dienten zur TĂ€uschung.

Doch wie sind solche Äußerungen,zumal von einer StaatssekretĂ€rin, zu bewerten? Fakt ist, daß das, was in OsnabrĂŒck aufflog, schon lĂ€ngst nicht mehr als Bagatellvergehen angesehen wird. Hatten sich anfangs noch die dortigen Taxiunternehmer bitterlich ĂŒber die Razzia mokiert, so steht inzwischen fest, daß die Ermittler dabei sind, einen Sumpf ungeahnten Ausmaßes trockenzulegen. Es geht um MillionenbetrĂ€ge! Ähnliches ergaben Nachforschungen unter anderem in Landshut und Aurich.

Da das Taxigewerbe nun offensichtlich immer stĂ€rker ins Fadenkreuz der Ermittlungsbehörden gerĂ€t, istdamit zu rechnen, daß die Herren und Damen auch irgendwann an Oldenburger TĂŒren klopfen. Aber im Taxigewerbe dieser beschaulichen Stadt ist doch alles inOrdnung und die Taxen sind immer blitzeblank, oder?
(gl)

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