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29.03.2005 Stuttgart

Eskalation

Der Streit um Bezahlung von Krankenfahrten in der Region Stuttgart verschÀrft sich

Nachdem vor kurzem der VRS (Verband fĂŒr die Region Stuttgart) die Verhandlungen um einen neuen Rahmenvertrag fĂŒr die Krankenfahrten im Raum Stuttgart als gescheitert ansah und ankĂŒndigte, ab dem 01.04.2005 Fahrten nur noch gegen Barzahlung durchzufĂŒhren, eskaliert jetzt der Streit um die PreisdrĂŒckerei der Krankenkassen.

“Den Kassen sei offenbar jeder RealitĂ€tssinn verloren gegangen”, meint der Vorsitzende von TVD und Verband der Taxi- und Mietwagenunternehmen der Region Stuttgart, Peter Kristan zu der Vorstellung der Kassen, kĂŒnftig 30 bis 50 % unter Tarif zu fahren:

    “Nach den Vorstellungen der Kassen soll zukĂŒnftig auch im Tarifgebiet folgende Preisgestaltung gelten: Grundpreis 2,00 Euro; Streckentarif 0,50 Euro/je km; Auftragsbedingte Wartezeit bis 15 Minuten ohne Berechnung, Wartezeit die 15 Min. ĂŒbersteigt rĂŒckwirkend ab der 1. Minute 0,20 Euro/Minute. Die auftragsbedingte Wartezeit soll nach Kassenvorstellung nur dann bezahlt werden, wenn der behandelnde Arzt diese auch schriftlich bestĂ€tigt. Verkehrsbedingte Wartezeiten sollen ĂŒberhaupt nicht erstattet werden, ebenso nicht die Anfahrtskosten zum Patienten. Werden mehrere Patienten gleichzeitig befördert, soll auf den Rechnungsbetrag ein Zuschlag in Höhe von 20 % erhoben werden. Bei jeder zusĂ€tzlich beförderten Person soll ein Zuschlag von 10 % abzurechnen sein. Eine Kostenerstattung fĂŒr den Verwaltungsaufwand, der den Unternehmern bei der Abrechnung mit den Kassen entsteht, sieht der Vertragsentwurf ebenso nicht vor, wie eine ZinsvergĂŒtung, wenn der Rechnungsbetrag nicht innerhalb eines Monats von den Kassen beglichen wird.”

Das Angebot der Kassen wird von Kristan in einer Meldung vom 24.03.2005 als “ruinös” bezeichnet, die Methoden der AOK als “unsauber”. BemĂ€ngelt wird vor allem, daß die AOK seit kurzem Krankenfahrten ĂŒber das Internet ausschreibe - Taxen seien wegen der Tarifpflicht außen vor.

Nach einer weiteren Meldung bezeichnete nun AOK-Vorstand Christoper Hermann das Taxigewerbe gegenĂŒber der Stuttgarter Presse als ein „nicht mehr zeitgemĂ€ĂŸes Zunftsystem“.

Dem VersĂ€umnis der AOK, ihre Versicherten ĂŒber die Neuregelung des Bezahlvorgangs zu informieren, folgte der Vorwurf Kristans, die AOK Baden-WĂŒrttemberg habe “die Mitteilung des VRS nicht ernst genommen, oder ihr riesiger, teurer Verwaltungswasserkopf ist unfĂ€hig, auf Änderungen flexibel, schnell und angemessen zu reagieren.”

WĂ€hrend die Versicherten ohne Informationen blieben, drohte die AOK Taxiunternehmern, die Krankenfahrten nur noch gegen Barzahlung durchfĂŒhren wollen, mit einer “Abmahnung und der Entziehung der Zulassung“.

Weitere Folgen dieser Geschichte sind wohl absehbar ...
(jr)

Meldungen zum Thema bei Ventil - Taxipress:
29.03.2005 AOK will Taxigewerbe weiter unter Druck setzen
24.03.2005 Taxigewerbe kontra AOK

FrĂŒhere Meldung:
09.03.2005 - Stuttgarter wollen keine Rechnungsfahrten mehr fĂŒr AOK

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