21.05.2005 Stuttgart
Kompromiß bei Krankenfahrten
Sammeltaxen sollen auf Probe kommen
Nach einer Meldung von taxi-heute haben sich nach langen Streitigkeiten Vertreter von Taxigewerbe und AOK zu einer Kompromißlösung bei der Durchführung von Krankenfahrten durchgerungen.
Basis der neuen Preisvereinbarungen ist der Sammeltransport mehrerer Patienten. Dafür gibt es künftig den vollen Tarif sowie eine teilweise Vergütung der Wartezeit bzw. der Rückfahrten. Im Gegenzug verzichten die Krankenkassen auf weitere Internetausschreibungen der Krankenfahrten. Die Vertragslaufzeit wurde vorerst auf drei Monate beschränkt. Nach dieser Probephase sollen die Auswirkungen analysiert und unter den Vertragsparteien besprochen werden.
In einem Kommentar zum Vertragsabschluß unterstreicht Chefredaktuer Jürgen Hartmann zwar, daß die Stuttgarter Unternehmer durch ihr engagiertes Verhalten den Kampf gegen das Preisdumping vorerst gewonnen hätten. Aber er hegt auch Befürchtungen:
“Das Rennen gewonnen haben die Taxiunternehmer erst, wenn alle Widerstände aus den eigenen Reihen, seitens der Patienten und seitens der Dialysestationen und Krankenhäuser gemeistert werden. Hoffentlich reichen dafür die veranschlagten drei Monate „Probezeit“.”
Probleme erwartet er vor allem auf dem Land. Während das Verteilen der Sammelfahrten in Stuttgart durch die große örtliche Taxizentrale organisiert werde, erfordere die Sammeltaxilösung in den kleinen Unternehmen außerhalb den teilweisen Verzicht auf einzelne lukrative Fahrten. Wenn die Aufteilung ohne Neid und Mißgunst nicht klappe, sei nach dem Ende der Probezeit ein Preisdiktat nicht aufzuhalten. (jr)
Meldung und Kommentar bei taxi-heute: Vertragsabschluß in Stuttgart Kommentar: Sammelfahrten – eine neue Herausforderung
Frühere Meldungen: 05.05.2005 - Sammeltaxi 28.04.2005 - 250 gegen die AOK 15.04.2005 - Demo gegen Dumpingtarife 29.03.2005 - Streit um Bezahlung von Krankenfahrten verschärft sich 09.03.2005 - Stuttgarter wollen keine Rechnungsfahrten mehr für AOK
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