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Ein Rückblick auf den Taxinachmittag im Horst-Janssen-Museum

Man weiß es nicht: Aber vielleicht hätte sich der gute Horst Janssen unruhig in seinem Grab gewälzt, wenn er gewußt hätte, wer sich da alles Ende Januar vor “seinem” Museum versammelt hatte.

Taxifahrer? Ja, das mag wohl noch in Ordnung sein. Denn solche waren schließlich bei seiner Beerdigung anwesend. Und außerdem war er zu Lebzeiten auch ein (meistens) zahlungskräftiger Nutzer des  mobilsten Gewerbes der Welt. Die Hamburger Kollegen ehrten ihn also postum mit ihrer Anwesenheit bei seiner Beerdigung. Und spätestens seit der Einladung zu einer (kostenlosen!) Führung  begannen sich auch die Oldenburger Taxler für das Leben und Werk Horst Janssens zu interessieren.
... oder die eine Seite ...
Manch einer hatte seine Schicht hierfür extra  unterbrochen oder frühzeitig beendet. Andere wiederum träumten davon, daß der Künstler mehr Lebenszeit in Oldenburg verbracht und ihnen somit vielleicht auch einmal eine solch lukrative Tour beschert hätte. Hätte, wenn und aber ... Nix da!

Doch was war denn das? Aus der Moslestr aße rauscht en plötzlich die Rotweißen heran und reihten sich, wie selbstverständlich, in die Phalanx der Hellelfenbeinfarbenen ... oder doch alle auf einem Foto?vor dem Museum ein. Da standen ja schon zwei schwarze Mini-Schafe! Pardon, ein Weißes und ein Taxifarbenes. “Die Schwarzen” und die Dunkelblauen ließen sich nicht blicken, aber auch 32, 61 und 63 fehlten (fast) gänzlich. Es war auch so schon recht bunt geworden. Zu bunt? Für manche mit Sicherheit. Andere suchten aber doch tatsächlich das Gespräch mit diesen ... ja, wie soll man sie nennen? Mietwagenfahrer?! Naja! Aber was suchen die überhaupt hier? Bei unserem Horst!

Aber zum Glück gab es da ja noch die Anja Gieselmann: Tolle Idee!Die Kultursprecherin der Stadt Oldenburg hieß ALLE herzlich willkommen, wies auf (kostenlosen!) Kaffee, Saft oder ähnliches hin und  gab uns das Gefühl, daß wir alle eine Soße sind. Und so ist es auch! (Oha, das gibt wieder Ärger in der Redaktion ...) Jedenfalls zogen wir schiedlich, friedlich durch das Museum und gaben uns alle Mühe, kulturinteressiert zu wirken. Sind wir auch, und Spaß hat das auch alles gemacht. Tolle Idee, tolle Umsetzung!

Nur die NWZ spielte mal wieder nicht mit. Frei nach dem Motto: Wie fotografiere ich so, damit möglichst  wenig draufkommt. Egal, die OLDENBURGER SONNTAGSZEITUNG hat ja schließlich die andere Hälfte geknipst. Auf deren Bild war dann keine Taxe vor dem Museum zu sehen. Führen diese beiden Zeitungen etwa einen Stellvertreterkrieg? Man weiß es nicht! Nur Horst hätte wissend gelächelt...
(gl)

 

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