Telefonieren verboten??!

Oder doch nicht? Was ist seit dem 1. Februar noch erlaubt?

So so, seit dem 1. Februar haben wir also wieder mal ein neues Gesetz.

Wir dürfen unser Gesicht, wenn wir ein Fahrzeug  lenken, in eine Gyros-Pita drücken, aber ein Handy ans Ohr halten ist verboten. Bis einschließlich 31. März 2001 wurde keine Kohle abgezockt, sondern nur eine mündliche Verwarnung ausgesprochen. Doch seit dem 1. April 2001 kostet es 60 DM Verwarngeld, wenn wir denn doch mal schwach werden sollten (gesetzt den Fall man wird erwischt). Im Fahrzeug selbst darf man zwar noch telefonieren, aber nur, wenn man parkt und gleichzeitig der Motor nicht läuft. Im Stau (egal ob Autobahn oder Stadt) oder vor Bahnschranken zu stehen, gilt hier nicht als Parken!

 Die Ordnungshüter haben das Recht, sich im  Verdachtsfall das Handy aushändigen zu lassen und anhand der Anruflisten festzustellen, ob telefoniert wurde. Bleibt also nur noch der Gebrauch einer Freisprecheinrichtung oder eines sogenannten Head-Sets.

Eine fest eingebaute Freisprecheinrichtung hat hier mit Sicherheit Vorzüge, was die Sprachqualität betrifft. Diese gibt es ab Werk oder als Nachrüstsatz. Bei einem Handywechsel wird es schwer, das neue Gerät mit der alten Anlage zu verbinden, da die Hersteller keine einheitlichen Anschlüsse haben. Auch unterschiedliche Typen desselben Herstellers haben in der Regel ungleiche Anschlüsse.

Wer den Preis scheut, kann auf ein so genanntes Plug-and-Play-Gerät ausweichen. Hier ist auch der Einbau nicht sonderlich schwierig, denn es wird entweder einfach in die Zigarettenanzünderbuchse gesteckt und über ein Kabel mit dem Handy verbunden, oder ein Mikrofon wird direkt auf dem Handy-Lautsprecher befestigt.

Das Handy muß in beiden Varianten in einer fest mit dem Fahrzeug verbundenen Halterung stecken. Es ist nicht erlaubt zu telefonieren, wenn das Gerät oder der Hörer in die Hand genommen werden muß. Auch sollte man auf die Möglichkeit achten, eine Außenantenne anzuschließen. Das vermindert die Strahlenbelastung und die Empfangsleistung steigt.

Als letztes bleibt die wohl auch günstigste Variante: ein Head-Set. Dieses besteht aus einem Bügel mit einem Ohrhörer und Richtmikrofon. Eine richtige Fummelei, aber gerade im Taxi wohl die beste Lösung, da das Gespräch von Fahrgästen  nicht mitgehört werden kann, und man den Gesprächspartner noch recht deutlich versteht, wenn´s im Fahrzeug laut zugeht.

Auch bei der Benutzung eines Head-Sets muß das Handy fest im Fahrzeug befestigt  werden. Daher ist auf eine ausreichende Kabellänge und eine bequeme Kabelführung zu achten, damit die Fahrsicherheit nicht durch unnötige Fummelei beeinträchtigt wird. Weil es doch ein wenig Ãœbung braucht, sollte das Head-Set vor der Fahrt angelegt werden.

Neuere Handy-Typen haben nicht selten auch in den unteren Preisklassen eine eingebaute Freisprecheinrichtung, z.B. Sagem 922. Die Qualität läßt aber zu wünschen übrig, gerade was den Lautsprecher im Gerät betrifft.

Die Sprachwahl (Voice-Dial, überwiegend in Handys der gehobenen Preisklasse, z.B. Nokia 8210) erleichtert das Telefonieren im Auto nicht unbedingt. Denn nicht alle Telefonbucheinträge können benutzt werden, sondern meistens nur wenige, die der Benutzer vorher festlegen und dem Handy per Spracheingabe "gelehrt" haben muß. Hier können aber schon kleinste Nebengeräusche zum Mißerfolg führen. Im Notfall sollte man sich nicht darauf verlassen.

Ein Head-Set bekommt man bereits ab 15 DM, gute Markengeräte liegen bei 60 DM.

Plug-and-Play-Geräte liegen zwischen 20 und 150 DM. Hier kann man bei den meisten Geräten noch zusätzlich ein Head-Set anschließen. Nachrüstsätze zum Festeinbau gibt es von ca. 240 bis 850 DM zuzüglich ca. 5 Stunden Einbauzeit (in einer Fachwerkstadt zu empfehlen, da nicht ganz einfach). Die teuerste Variante ist ein Festeinbau ab Werk. Hier verlangen die Fahrzeughersteller horrende Preise: Telefonvorbereitungen liegen zwischen 480 DM (BMW 3er) und 2227 DM (Mercedes C-Klasse),

Komplettanlagen zwischen 2180 DM (Opel Astra) und 2990 DM (Ford Focus).

Eine günstigere Alternative bietet z.B. der Autoradiohersteller Blaupunkt. Das "RadioPhone" Antares besteht aus einer hochwertigen  HiFi-Anlage in Verbindung mit einem Telefon. Die Telefon-Funktion wird komplett über die Bedienungstafel des Radios gesteuert. Dieses Gerät gibt es ab ca. 1400 DM nur fürs D-Netz, auch eine Lenkradfernbedienung ist lieferbar. Eine Zweitkarte (z.B. D2-Twincard) kostet einmalig 34,50 DM. Dann kann man das Handy weiterbenutzen, ohne die Karte jedesmal aus dem Autoradio entfernen zu müssen.

Bevor man die Entscheidung trifft, ob man eine Freisprecheinrichtung kaufen sollte, muß man bedenken, daß man bei einer  Geschwindigkeit von 65 km/h 18 Meter pro Sekunde zurücklegt, und das nicht nur beim Telefonieren, sondern auch beim Kaffeetrinken, Pitaessen ...
(thm)

 

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